17/18.3.2023.
Mehrsprachigkeit in Schule und Wissenschaft – ein europäisches Zukunftsmodell für die Bildungssysteme in Südosteuropa?
Im Mittelpunkt der zweitägigen Konferenz steht die Frage nach den Perspektiven einer mehrsprachigen schulischen und akademischen Bildung und Wissenschaft in Europa vor dem Hintergrund ihrer zunehmenden Anglophonisierung. Gegenwärtig beherrscht Englisch nicht nur die globale wissenschaftliche Publikationspraxis und die Internationalisierung von Forschung und Lehre, sondern dominiert auch die schulische Bildung zu Lasten aller anderen Fremdsprachen. Was sind die Antriebskräfte dieser Entwicklung? Ist diese Entwicklung alternativlos und wo ist hier das Modell einer genuin mehrsprachigen europäischen Wissenschaft und schulischen Bildung zu verorten?
Die Konferenz untersucht diese Fragen in Form von thematisch geordneten Podien, in denen die Konzepte Mehrsprachigkeit vs. English only gegenübergestellt und hinsichtlich ihrer Möglichkeiten und Beschränkungen für die Systeme Wissenschaft und Schule diskutiert werden. Beide Systeme beeinflussen sich gegenseitig; sie bilden sprachenpolitisch eine Einheit. Wer Mehrsprachigkeit in der Wissenschaft will, muss sich daher auch für eine mehrsprachige schulische Bildung einsetzen.
Ein besonderer regionaler Schwerpunkt ist auf Südosteuropa als eine historisch mehrsprachige Region gerichtet, in der unter anderem Deutsch eine zentrale Bildungs- und Wissenschaftssprache war. Was ist von dieser historisch mehrsprachigen Grundlegung übriggeblieben? Kann eine mehrsprachige schulische und akademische Bildung hieran anknüpfen oder stehen wir auch in dieser Region vor einem Paradigmenwechsel in Richtung des Konzepts English only?
Ziel der Konferenz ist es, in Austausch mit Erfahrungen aus dem deutschsprachigen Raum einen sprachenpolitischen Dialog über die Perspektiven einer mehrsprachigen schulischen und akademischen Bildung und Wissenschaft in Südosteuropa anzuregen und diesen wenn möglich in Form einer ständigen internationalen Arbeitsgruppe zu institutionalisieren.
Die Konferenz ist in zwei Teile gegliedert. Der erste Tag beschäftigt sich mit Entwicklungen der Mehrsprachigkeit in der Schule, der zweite Tag mit Entwicklungen der Mehrsprachigkeit in der Wissenschaft. Die Konferenzsprachen sind Kroatisch und Deutsch; es wird simultan gedolmetscht.
Eine Abschlussdiskussion am Ende des zweiten Tages führt beide Themenblöcke zusammen und stellt die Ergebnisse der Konferenz vor. Die Beiträge der Konferenz werden in zwei Sammelbänden auf Deutsch und Kroatisch veröffentlicht.
Konferenzprogramm – Deutsch/Kroatisch
Konferenzprogramm – Deutsch/Englisch
Kontakt:
Prof. dr. sc. Siegfried Gehrmann, Universität Zagreb, email: sgehrmann@hrstud.hr;
Yvonne Klietz; Goethe Institut Zagreb, email: yvonne.klietz@goethe.de